Mein erster Tag

Ich bin hier wirklich gut angekommen und aufgenommen worden. Meine Gastmutter und gleichzeitig Advisorin (Poum) ist auch Lehrerin an dieser Schule und hat eine sehr liebevolle Art und somit ist es mir nicht schwer gefallen mich hier willkommen zu fühlen. Habe von Poum auch direkt ein "mom I luv u" Shirt geschenkt bekommen, was ich sehr niedlich fand. Ich habe mein eigenes Zimmer und sogar einen Balkon. Ich habe alles schön eingerichtet und mit Fotos an der Wand alles so gemütlich wie möglich gestaltet.
Mit der Verständigung klappt es noch nicht so gut, denn meine paar Wörter thai und deren niedriges Englischniveau sind nicht wirklich kompatibel. Das heißt: schnell und viel thai lernen! Meine mum will mir aber jeden Tag mindestens eine Stunde Unterricht geben.
Heute war mein erster Tag und wir haben direkt einen Ausflug in einen kleinen Nationalpark gemacht. Es waren fünf blinde Schüler (20-30 Jahre), die Direktorin der Schule (auch fast blind), zwei Mitarbeiter und Phom und ich dabei. Damit die zwei Stunden Fahrt mit dem Schulvan nicht allzu langweilig werden, wurde sofort das Mikro gezückt, der Plasma aus der Decke gefahren und los geträllert. Das Karaoke Singen hat allen sehr viel Spaß gebracht, vor allem mir! Ich fand es zu süß und schön zu sehen, wie die Blinden einfach mitgesungen und gute Laune verbreitet haben.
Angekommen, sind wir über Stock und Stein geklettert, hatten ein schönes Picknick und haben die Natur genossen. Nudii hat mich direkt am Arm genommen und ich habe sie durch den Park geführt. Paar mal sind wir zwar, aufgrund Kommunikationsschwierigkeiten, gestolpert, haben aber trotzdem sehr viel gelacht. Hab' mich direkt akzeptiert gefühlt.
Es war auf jeden Fall ein sehr schöner erster Tag hier und ich freue mich die restliche Schule und die jüngeren Schüler kennenzulernen!

Liebe Grüße,

Eure Karina oder jetzt auch: mag pran (mein Thainame, übersetzt: Früchte) 

Nudii

Poum und ich mit unseren Shirts

 

                                                                                              

                                                                       

BANGKOK

Hier bin ich also.. 11.337 km von zu Hause, Familie und Freunden weg. Kann es immer noch nicht wirklich glauben.
Völlig erschöpft nach dem 11 Stunden Flug aus dem Flughafen gegangen, erschlägt mich auch schon die super stickige Luft hier in Bangkok. Fünf Minuten mussten wir auf unseren Bus warten, der uns zum Hotel fahren sollte und wir waren alle schon komplett schweißgebadet! Wirklich unglaublich.. Drei Tage lang bin ich jetzt mit 43 anderen Freiwilligen beim Arrival Orientation Camp. Es wurden zwar schon die ersten Kakerlaken gesichtet, aber das Essen schmeckt unglaublich gut, einen Pool auf der Dachterrasse und richtige Duschen gibt es auch noch dazu. :)
Am Freitag werden wir dann von unseren Koordinatoren oder Gastfamilien abgeholt und zu unserem Projekt gebracht. Ich muss zum Glück nur 150 km nördlich von Bangkok nach Lopburi. Dort werde ich dann in einer Schule für blinde und mehrfach behinderte Kinder arbeiten und untergebracht. Ich weiß zwar noch nicht wirklich was mich alles erwartet und was meine Aufgaben sein werden, aber ich bin super gespannt und freue mich auf ein neues Abenteuer!

Bis dahin :)

Ausblick aus dem 24. Stock